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Start: U-Bahnhof Magdalenenstraße
Ende: Gedenkstätte Hohenschönhausen
Abkürzung: Teilstrecke mit Bus (Linie 256)
Länge: 6,5 Kilomter
Zu Fuß: 2,5 Stunden
Von dem riesigen Komplex der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg aus überwachte und verfolgte das Ministerium für Staatssicherheit die DDR-Bevölkerung. Im Januar 1990 drangen Demonstrierende auf das abgeriegelte Gelände vor und trugen dazu bei, das Wirken der Stasi zu stoppen.
Heute ist die frühere Bastion der SED-Herrschaft ein Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand, ein Lernort für Demokratie. Im Stasimuseum sind Minister Mielkes Büroräume original erhalten. Die Ausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ zeigt Entwicklung und Arbeitsweise der DDR-Geheimpolizei. Im Innenhof sind die wichtigsten Stationen der Friedlichen Revolution in der Ausstellung „Revolution und Mauerfall“ dokumentiert. Die Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. betreibt auf dem ehemaligen Stasi-Gelände das größte Archiv der DDR-Opposition. Und wer sich für die Akten der Staatssicherheit interessiert, kann die Ausstellung „Einblick ins Geheime“ besuchen. Sie beleuchtet Aufbau, Inhalt und Nutzungsmöglichkeiten des Stasi-Unterlagen-Archivs mit seinen rund 111 Regalkilometern an Dokumenten. Neben einer begehbaren Akte gibt es geführte Rundgänge, Veranstaltungen, Filme und Projekttage für Schulen.
In direkter Nachbarschaft zeugt die HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“ vom Sportsgeist der Berliner:innen. Bei der Eröffnung zu den Weltfestspielen 1952 wurde der für dieses Stadion bis heute gültige Rekord von 18.000 Zuschauern aufgestellt. Dass es nicht für Erweiterungsbauten der angrenzenden Stasi-Zentrale geopfert wurde, ist dem Protest des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer und der Witwe des Namensgebers, dem 1944 ermordeten Sportler und Widerstandskämpfer Hans Zoschke, zu verdanken. Heute ist das Stadion Heimat des Fußballvereins SV Lichtenberg 47.
Einer der bekanntesten Friedhöfe Berlins ist der Zentralfriedhof Friedrichsfelde. 1919 wurden hier die Sozialisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg bestattet, die im Berliner Tiergarten ermordet worden waren. Der berühmte Architekt Mies van der Rohe gestaltete 1926 ein Revolutionsdenkmal für den Friedhof, doch schon 1935 wurde es durch die Nationalsozialisten wieder zerstört. 1951 entstand erneut eine Gedenkstätte für die beiden Revolutionäre. Luxemburgs Todestag am 15. Januar war zu DDR-Zeiten Pflichttermin der Staatsführung – es wurden rote Nelken auf dem Ehrenfriedhof niedergelegt. Später fanden dann auch Mitglieder des SED-Politbüros selbst hier ihre letzte Ruhe: Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl und Walter Ulbricht. Weil Letzterer im Sommer 1961 noch verkündete, niemand habe die Absicht, eine Mauer zu errichten, wird er heutzutage am 15. Januar nicht in das Gedenken mit einbezogen. Wegweiser und Lagepläne helfen bei der Orientierung auf dem weitläufigen Friedhof. So sind zahlreiche Kleinode und Grabstellen vieler weiterer Berühmtheiten, wie die der Arbeiterkünstlerin Käthe Kollwitz, zu entdecken.
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Zentralfriedhof Friedrichsfelde
Surfen und Skydiving in Berlin, wo gibt es denn so was? Na, in Lichtenberg. Auf dem denkmalgeschützten Gelände des ehemaligen Zwischenpumpwerks an der Landsberger Allee können Besucher:innen in einem Windkanal durch die Luft fliegen und auf einer Indoorwelle surfen. Erbaut wurde das Pumpwerk zwischen 1889 bis 1893 im Stil der märkischen Backsteingotik und diente einst der Versorgung der Berliner Bevölkerung mit Trinkwasser. Auch heute sind noch vereinzelt Wassertanks und Werkstätten in Betrieb. In einer ungenutzten Lagerhalle kommen nun seit 2019 völlig wetterunabhängig Wasserratten auf ihre Kosten. Auf einer bis zu 1,6 Meter hohen Indoorwelle können Profis auf ihrem Surfbrett trainieren, während sich neugierige Anfänger:innen noch an einer Metallstange festhalten und erst mal üben, auf dem Brett zu bleiben. Nebenan lockt eine Windkanalanlage all jene an, die den Kick des Fallschirmgleitens einmal bodennah erleben möchten. Das Erlebnis in der verglasten Flugkammer steht natürlich nicht nur erfahrenen Skydivern zur Verfügung.
Der geheimste Ort der DDR lag mitten in einer Plattenbausiedlung. Wachturm und Stacheldraht der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit stehen noch – heute ist es die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Bis 1989 waren tausende politisch Verfolgte und Angehörige der Opposition hier inhaftiert. Bereits 1945 hatte der sowjetische Geheimdienst hier ein Haft- und Zwangsarbeiterlager eingerichtet. Neben einer modernen Ausstellung führen immer noch Zeitzeug:innen durch ihre ehemaligen Zellen und die „Tigerkäfige“, kleine vergitterte Betonhöfe für den Freigang. Isolation war das Grundprinzip, die Häftlinge begegneten sich nie. Eine beklemmende Atmosphäre ist tatsächlich spürbar für Besucher:innen, die sich auf dieses Kapitel (ost-)deutscher Geschichte einlassen. Die Anlage war übrigens auf keinem Stadtplan Ost-Berlins verzeichnet.
Ganz in der Nähe
Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge
Das Krankenhaus liegt am Rande des Landschaftsparks Herzberge und besticht durch die Klinkerarchitektur im Stile der Neorenaissance sowie die umgebende, großzügige Anlage mit liebevoll gestalteten Kleinoden. Ende des 19. Jahrhunderts reichten die Kapazitäten der Berliner Charité für die Behandlung psychisch Kranker nicht mehr aus. Schnell wurden weitere sogenannte Irrenanstalten in Auftrag gegeben. Heute ist die Einrichtung ein modernes Krankenhaus zur Regelversorgung.